Kooperation zugunsten des vernetzten Motorrads - BMW, Honda und Yamaha im Gleichschritt

2020 soll die Einführung intelligenter Transportsysteme für elektronische Informationen beginnen und die Verkehrssicherheit verbessern.

Das vernetzte Auto ist auf dem besten Weg, bald Realität auf unseren Straßen zu sein. Beim Motorrad ist das aus vielerlei Gründen schwieriger. Nicht zuletzt die ins Auge gefasste Erhöhung der Verkehrssicherheit veranlasste BMW, Honda und Yamaha, ein Konsortium zu gründen, um die Anwendungen kooperativer Verkehrstelematik bei Krafträdern und Kraftrollern zu fördern. Damit wollen die drei Marken schneller zu tragfähigen Ergebnissen gelangen. Im Idealfall unter Einbeziehung weiterer Partner: Das Konsortium lädt andere Zweiradhersteller ein, sich an der gemeinsamen Aktion zu beteiligen.

Connected Motorcycle Consortium nennt sich die Gemeinschaftsaktion von BMW, Honda und Yamaha, die auf dem ITS World Congress in Bordeaux bekanntgegeben worden ist; dort findet aktuell die weltweit größte Veranstaltung zum Thema intelligente Verkehrssysteme und -dienste statt. Mit Hilfe des Konsortiums sollen die Cooperative Intelligent Transport Systems (C-ITS) schneller umgesetzt werden. 2014 hatten alle im Verband der europäischen Motorradhersteller ACEM zusammengeschlossenen Zweiradfirmen eine Absichtserklärung unterzeichnet, ab 2020 C-ITS-Funktionen in Krafträdern einzuführen. Damit kann nach Überzeugung der Hersteller die Sicherheit beim Motorradfahren deutlich erhöht werden. C-ITS bietet die Möglichkeit elektronischer Kommunikation, die mit anderen motorisierten Verkehrsteilnehmern geteilt werden kann.

Die für Automobile bereits entwickelten ITS-Systeme lassen sich nicht ohne weiteres auf Motorräder übertragen. Grund ist einerseits der höchst begrenzt zur Verfügung stehende Raum, andererseits müssen die Geräte nicht nur kleiner, sondern auch wasser-, staub- und vibrationsfest sein. Weil auch die Fahrdynamik eine andere ist, müssen Software und Algorithmen spezielle Anforderungen erfüllen. BMW, Honda und Yamaha haben bereits in verschiedenen europäischen Feldversuchen Erfahrungen auf dem Gebiet der vernetzten Fahrzeugtechnologie gesammelt. Honda und Yamaha nahmen am DRIVE C2X, einem großen europaweiten ITS-Feldversuch teil; BMW Motorrad beteiligte sich mit Automobilherstellern und wichtigen Zulieferern an simTD, einem großangelegten Feldversuch mit vernetzten Fahrzeugen in Frankfurt. Angesichts der Herausforderungen, die alle drei Firmen bei diesen Real-World-Tests zu bestehen hatten, bündeln sie jetzt ihre Kräfte im Interesse einer höheren Motorradsicherheit.

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