Meistverkaufte Pkw-Modelle in Urlaubsländern - Forza, Chapeau und Olé

Nicht nur wir Deutschen sind beim Autokauf ziemlich patriotisch. Auch unsere Nachbarn kaufen am liebsten Fahrzeuge von Marken ihres Heimatlandes.

Wenn auf der Straße der Anteil an Autos mit Volkswagen-, BMW-, Audi- und Mercedes-Logo kleiner wird, dann weiß der aufmerksame Beobachter: Jetzt bin ich im Ausland. Denn auch in den typischen Ferienländern der Deutschen kaufen die Autofahrer patriotisch.

In den deutschen Top-Ten der meistverkauften Modelle waren 2014 neun von zehn Fahrzeugen deutsche Fabrikate. Uneinholbar vorn liegt Jahr um Jahr der VW Golf, 2014 wurden rund 255.000 Exemplare verkauft. Danach kommen mit einigem Abstand VW Passat (2), Polo (3) und Tiguan (5), Audi A3 (4), Mercedes C-Klasse (6), BMW 3er (7) und 1er (10) sowie Opel Corsa (8). Einzig der Skoda Octavia schafft es in die Top-Ten (9). Der zwar viele VW-Teile trägt, der Tradition nach gilt er aber natürlich als tschechisches Fabrikat.

In Frankreich ist die Situation ganz ähnlich wie in Deutschland, schließlich gibt es mit Peugeot, Renault und Citroen drei große heimische Autobauer. Von den zehn meistverkauften Neuwagen trugen 2014 neun das Logo eines französischen Fabrikats. Am begehrtesten war der Kleinwagen Renault Clio mit rund 115.000 Verkäufen. Auf den weiteren Plätzen: Peugeot 208 (2), 308 (3), 2008 (6) sowie Renault Captur (4), Scenic (7) und Megane (9) und Citroen C3 (5) und C4 Picasso (10). Der überall in Europa beliebte VW Golf folgt erst auf dem elften Platz.

Die Italiener lieben nicht nur die perfekt für enge italienische Städte konstruierten Kleinwagen sondern auch Hersteller Fiat selbst heiß und innig. Sieben der zehn meistverkauften Modelle gehören in die Vier-Meter-Klasse oder sind noch kleiner. Und vier Modelle aus den Top-Ten tragen das Fiat-Logo, allen voran der Panda mit rund 104.350 verkauften Einheiten 2014. Es folgen Fiat Punto (2), 500 (4) und 500L (5). Während der Kleinwagen Lancia Ypsilon bei uns unter ferner liefen rangiert (317 Verkäufe 2014) ist er in Italien mit 51.144 Einheiten das am dritthäufigsten verkaufte Modell.

In Spanien hat Seat als einziger heimischer Hersteller - wenn auch mittlerweile zum deutschen VW-Konzern gehörig - die Nase vorn. Meistverkauftes Modell ist der Seat Leon (2014: 27.714 Einheiten), seines Zeichens Modellbruder des VW Golf (5). Auf Platz zwei lag im vergangenen Jahr das nächstkleinere Modell Seat Ibiza.

Während in Südeuropa vor allem kleine und kompakte Autos die Nase vorn haben, sieht es im nördlichen Europa ganz anders aus. In Schweden war 2014 der Volvo V70, ein Kombi der oberen Mittelklasse, das meistverkaufte Modell (23.624 Einheiten). Die schwedische Premium-Marke hat die Herzen ihrer Landsleute auf breiter Front erobert: Denn auch Volvo S60 und V60 (3), XC60 (5) und V40 (6) verkauften sich exzellent. Der VW Golf - insgesamt Europas beliebtestes Auto - landete immerhin auf Platz zwei. Der erste Kleinwagen - Toyota Yaris - kommt übrigens erst auf Platz 12.

Eine stolze Autonation allerdings kauft heute gezwungenermaßen nicht mehr überwiegend patriotisch. Das meistverkaufte Auto in Großbritannien war 2014 der Kleinwagen Ford Fiesta (131.250 Einheiten). Mit dem Vauxhall Corsa auf Platz drei und Vauxhall Astra (5) sind zumindest zwei Fahrzeuge in den Top-Ten, die auf den Namen eines traditionsreichen britischen Autoherstellers zurückgreifen können. Allerdings handelt es sich bei den Modellen um Opel Corsa und Astra mit Vauxhall-Logo, aber immerhin: Opel produziert in England. Volumenhersteller mit britischen Wurzeln - wie Austin, Morris, Rover, BLMC - gibt es dagegen nicht mehr. Und traditionelle Marken des vereinigten Königreichs wie Jaguar, Land Rover, Bentley oder Aston Martin sind nicht nur für viele Briten schlicht unbezahlbar.

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