Ford Galaxy - Platz plus Sportlichkeit

Auch wenn andere Hersteller ihre großen Vans eingestellt haben: Der Ford Galaxy ist immer noch da. In der dritten Generation zeigt er wieder klassische Werte.

Nach dem sportlichen S-Max bringt Ford jetzt die Familienversion seines größten Modells. Der neue Galaxy basiert auf dem Ford Mondeo, bietet Platz für sieben Insassen und reichlich Gepäck und ist ab 32.810 Euro zu haben. Auf Wunsch gibt es Allradantrieb.

Von vorne ist der Unterschied zum S-Max kaum zu erkennen. Beide Vans tragen den typischen trapezförmigen Grill im ,,Aston-Martin-Look", der elegant durch die Querstrebe mit dem Kennzeichen geteilt wird. Dazu kommen recht große Scheinwerfer, die vorne über die Kante der Motorhaube hinausragen. Im Gegensatz zum Schwestermodell S-Max fällt das Dach beim Galaxy hinten nicht so deutlich ab, so dass im Inneren Platz für zwei zusätzliche Sitze ist. Serienmäßig ist ein System an Bord, dass das Gestühl in Reihe 2 und 3 leicht wegklappen lässt. Auf Wunsch in der letzten Reihe sogar elektrisch. Zurück bleibt eine ebene Ladefläche, die einem Transporter alle Ehre machen könnte. Wenn der Galaxy nicht als Shuttle beim Kindergeburtstag Dienst tut, kann er locker im nächsten Baumarkt lange Regale einladen.

Die Verarbeitung im Innenraum macht einen Top-Eindruck, auch wenn die gewaltige Kunststoff-Fläche zwischen Armaturenbrett und der Unterseite der geneigten Frontscheibe die Designer sicher frustrierte. Aber der damit überbrückte Leerraum ist nun mal Van-typisch, weil wegen des Platzbedarfs der Motor ein Stück weit mit dem Passagierabteil zusammenrücken muss. Optisch dominant das großes Navigationsgerät mit farbigem Touchscreen-Monitor, dazu ein mit Schaltern und Knöpfen übersätes Lenkrad.

Da Ford ein Händchen für Dieselmotoren hat, ist die Laufruhe des 132 kW/180 PS starken 2,0-Liter-Triebwerks keine Überraschung. Schnelles Hochschalten ist möglich, der geschmeidige Motor lädt sogar zum Überspringen eines Ganges ein.

Sportlichkeit ist dem Galaxy nicht fremd, doch wichtiger als Spurts ist das entspannte Reisen, ein Familienvater will nun mal sanft gleitend möglichst viele Kilometer hinter sich bringen. Dabei unterstützt die elektro-mechanische Lenkung den Geradeauslauf auf der Autobahn. Im Stadtverkehr oder beim Rangieren aber lässt sich das Ford-Schiff leichtgängig um den Finger wickeln. Sportlich straff wird die Lenkung, wenn es mal flotter um Landstraßenkurven gehen soll. In Summe bewältigte der neue Galaxy souverän seine Jungfernfahrt, war laut Bordcomputer mit acht Litern Diesel auf 100 Kilometer zufrieden und entließ am Ziel relaxte Insassen ohne Muskelschmerzen oder Bandscheibendrücken.

Die dritte Galaxy-Generation ist die fraglos die beste aller Ford-Zeiten. Und kann selbstbewusst gegen den Erz-Rivalen VW Sharan antreten und auch den neuen BMW 2er Grand Tourer auf Distanz halten. Ein Schnäppchen ist der größte Ford, der sich die Basis mit dem neuen Mondeo teilt, aber nicht: Damit er gut ausgestattet vor der Tür stehen kann, muss der Kreditberater der Hausbank gut 40.000 Euro abnicken. Der Galaxy startet im September.

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