Ssangyong Tivoli - Raus aus der Nische

Ssangyong war bislang eher für Designsünden bekannt und wird hierzulande als Nischenmarke wahrgenommen. Nun folgen die Koreaner mit einem neuen Modell dem Trend zum kleinen SUV. Aber der Tivoli soll nicht nur über die Optik überzeugen.

Der koreanische Hersteller Ssangyong hat seinem ab 15.490 Euro erhältlichen Mini-SUV den Namen Tivoli gegeben, nach dem schon in der Antike bekannten Kurort vor den Toren Roms. Für Anmut und Performance waren die Fahrzeuge des Geländewagenspezialisten bisher weniger bekannt. Eher für gutes Preis-Leistungsverhältnis.

Die Koreaner haben sich daher mächtig angestrengt - und ein wohlproportioniertes SUV auf die Räder gestellt, das äußerlich durchaus mit Opel Mokka oder Nissan Juke mithalten kann. Im ab Ende Juni erhältlichen Ssangyong werkelt in der Basisversion ,,Crystal" ein neu entwickelter 1,6-Liter-Benziner mit 94 kW/128 PS. Gerade in Deutschland dürfte darum wohl der ab August erhältliche Diesel in die engere Wahl kommen, der etwas mehr als 2.000 Euro teurer sein wird. Dessen 300 Newtonmeter Drehmoment bringen den Tivoli sicher munterer in Schwung - und auch bei Laufruhe und Dynamik  versprechen die Koreaner das Niveau der Klassenbesten, das der vorgestellte Benziner nicht erreicht. Im August kommt übrigens auch der Allradantrieb für beide Motoren, für den 2.000 Euro extra fällig werden. Die Kombination aus Allrad, Automatik und Diesel bieten nur wenige Mitbewerber in dieser Klasse.

Fast vier Jahre hat das koreanisch-indische Unternehmen an der Entwicklung des Tivoli gearbeitet und dabei über 280 Millionen Euro investiert. Neben Platz und Variabilität stand vor allem ein schickeres Ambiente als in bisherigen Ssangyong-Modellen im Mittelpunkt. 

Bei Smartphone-Anbindung, Bluetooth-Freisprecher oder Tomtom-Navigation (600 Euro) mit Sieben-Zoll-Touchscreen gibt sich der Tivoli im Wettbewerbsvergleich zumindest bei den höheren Versionen Quartz (17.990 Euro) und Sapphire (22.490 Euro) keine Blößen. Nur der Berühr-Bildschirm reagiert manchmal etwas zögerlich. Parkpiepser rundum und Rückfahrkamera sowie Zweizonen-Vollklimatisierung sind bei der Topversion Sapphire auch an Bord. Schlüsselloses Öffnen und Schließen gibt es wie ein beheizbares Lenkrad optional - sowie ein schickes rot auf Ledersitzen, Armaturenbrett und Türfüllungen. 

Was dem Tivoli dagegen fehlt sind elektronische Sicherheitshelferlein wie Notbremsassistent, Abstandswarner, Spurhalteassistent - oder auch ein automatischer Tempomat, wie ihn etwa bereits der Rivale Suzuki Vitara bietet. Hier können die Koreaner noch nachlegen.  Vorlegen, zumindest gegenüber der europäischen Konkurrenz, das schafft Ssangyong bei der Garantie: Fünf Jahre oder 100.000 Kilometer sind ein Wort, das über manche kleine Schwächen des Koreaners leichter hinwegsehen lässt.

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