DS 5 - Vorzeige-Gallier

Käufer des DS 5 wollen das Gefühl genießen, einen Exoten zu fahren, dessen exaltierte Couture nach wie vor einzigartig ist. Nun ist sie auch sorgfältig verarbeitet.

Mit einem Facelift startet die extravagante Mittelklasse-Limousine DS 5 in ihre zweite Lebenshälfte. Auffälligste optische Neuerung ist der Wegfall des Citroen-Doppelwinkels, wollen die Franzosen doch mit DS eine Edelmarke etablieren, die auch in China Erfolge einfährt. In Europa dagegen dürfte der eigenwillige DS 5 kein Massenmodell werden.
Der ab Juli verfügbare DS 5 differenziert sich bis auf das Logo und eine Euro-6-kompatibel gemachte Motorenpalette kaum von seinem vier Jahre alten Vorgänger. Auch der Vertrieb der 4,53 Meter langen fünftürigen Limousine erfolgt weiter über Citroen-Händler, allerdings müssen diese gesonderte DS-Schauräume einrichten.

Neben dem Topmodell DS 5 Hybrid 4x4 (ab 41.940 Euro) mit Allrad und der technischen Delikatesse eines Dieselhybrids gibt es drei Selbstzünder mit Leistungswerten von 88 kW/120 PS (ab 31.490 Euro), 110 kW/150 PS (ab 33.490 Euro) und 133 kW/180 PS (ab 36.990 Euro, inklusive Automatik). Hinzu kommt  ein 121 kW/165 PS starker Benziner mit Automatik (ab 32.990 Euro), der die zwei bisher verfügbaren Ottomotoren ersetzt. Die Preise  wurden um bis zu 3.000 Euro erhöht und beinhalten offenbar bereits einen Premiumaufschlag. Damit positioniert sich der DS 5 im Umfeld von Wettbewerbern wie Volvo V60, Lexus IS 300h und Audi A5 Sportback. Selbst vergleichbar motorisierte Jaguar XE und BMW 3er GT sind nur 2.000 Euro teurer.

Auf den ersten Blick zu erkennen ist der neue DS 5 nur an markanten LED-Blinkern mit Lauflicht, optional mitlenkenden Xenon-Scheinwerfern sowie einem Kühlergrill in sechseckiger Form. Im Interieur präsentiert sich die Mittelklasse, die Frankreich auch als Staatskarosse dient, etwas sachlicher als bisher. Konnten doch ein Dutzend separater Bedienfunktionen eingespart werden, die nun über den neuen Sieben-Zoll-Touchscreen gesteuert werden. Modische Metalldekore an Türen und Mittelkonsole spielen überdies mit dem DS-Signet und eine neue zweifarbige Nappa-Lederausstattungsoption kündet von einem so bei Citroen noch nie erlebten Anspruch auf erlesene Materialien und deren sorgfältige Verarbeitung. Genau das ist die eigentliche Überraschung bei DS, galt doch selbst bei den Avantgardemodellen bislang eher das Laissez-faire-Prinzip.

Die Sitze können sich mit den Besten messen, auch dank verlängerbarer Beinauflagen und optionaler Massagefunktion. Im Fond geht es etwas enger zu, was nicht zuletzt der abfallenden Dachlinie geschuldet ist. Durchschnittlich dimensioniert ist das Gepäckabteil mit einem Volumen ab 468 Litern (beim Hybrid nur 325), das dafür leicht zu beladen ist.

Anders als im Citroen C5 oder in der früheren Göttin gibt es nach wie vor keine Hydropneumatik, allerdings gibt sich der geliftete DS 5 weniger straff gefedert als bisher. Selbst bei schneller Fahrt bleibt die Mittelklasse spurtreu, auch flotte Kurven mag der Franzose, nur die Lenkung könnte etwas direkter sein. Ein souveränes Reiseauto, das aber fahrtechnisch den Rivalen von Audi oder Volvo nichts voraus hat. Was die Liste der Assistenzsysteme betrifft, fährt sogar ein voll ausgerüsteter und über 50.000 Euro teurer DS 5 hinterher.

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