VW Golf - Drei neue Variant-Varianten

Renn-Kombi, Power-Diesel und Abenteuer-Mobil: Mit gleich drei neuen Varianten rundet VW nun das Modellprogramm für den Golf Variant ab.

Jahrelang hatte VW den Golf Variant eher stiefmütterlich behandelt. Spätestens seit dem Wechsel zur aktuellen Generatio ist das vorbei. Das zeigen nun auch drei neue Modelle, die dem Kompakt-Praktiker Rennsport- und Offroad-Flair einhauchen.

Derivat Nummer eins ist der Golf Variant Alltrack, ein Schlechtwegekombi, der die Wünsche nach stämmiger Autostatur und unverhohlener Offroad-Optik auch jenseits des SUV-Segments befriedigen will. Der Alltrack geht serienmäßig mit Allradantrieb auf die Reise, bekommt ein eigenständiges Design mit ausgestellten Radläufen, markant geformten Stoßfängern an Bug und Heck sowie teils zweifarbig abgesetzten Seitenschwellern. Über eine Haldex-Kupplung wird die Motorkraft bei Bedarf an die Hinterräder weitergegeben, sie sind rundum aus Leichtmetall gefertigt und wenigsten 17 Zoll groß. Drei Diesel mit 81 kW/110 PS bis 135 kW/184 PS sowie ein 1,8-Liter-Benziner mit 132 kW/180 PS, der später im Jahr folgen wird, bilden die Motorenpalette. Die stärksten Triebwerke bekommen serienmäßig das Doppelkupplungsgetriebe DSG mit sechs Gängen, die anderen müssen sich mit einer manuellen Sechsgangschaltung begnügen. Für den professionellen Einsatz im Gelände ist der Golf Alltrack mit seinen eher wie Zierrat wirkenden Anbauteilen aber viel zu schade. Trotz der vergrößerten Bodenfreiheit muss er sich vor wahren Bodenwellen und tiefen Furchen fürchten. Wer die flache Tiguan-Alternative ordern will, muss mindestens 35.775 Euro investieren.

Der zweite Debütant trägt das Kürzel GTD, das bisher der stärksten Diesel-Version der Limousine vorbehalten war. Die kraftvollste Ausführung des Zweiliter-Selbstzünders kommt dem Kombi nun erstmals in der Markengeschichte zugute. 4,4 Liter Diesel verbraucht die 184 PS/135 kW starke Maschine auf 100 Kilometer nach Normwert, 1.000-Kilometer ließen sich so ohne Tankstopp zurücklegen. Mit erheblicher Durchzugskraft schiebt der Selbstzünder den frontgetriebenen Golf an, die Traktionskontrolle hat besonders bei nasser Fahrbahn alle Hände voll zu tun, das hohe Drehmoment zu bändigen. 380 Nm stehen schon bei 1.750/min bereit, 7,9 Sekunden vergehen beim Sprint von 0 auf 100 km/h. Die Preisliste startet bei 31.975 Euro.

Noch sportlicher tritt der Golf Variant R auf. Ein serienmäßiger Allradantrieb hilft, die satte Motorleistung des hochaufgeladenen Zweiliter-Vierzylinder-Turbos (221 kW/300 PS) auf den Asphalt zu bringen. Die Kraft steht stets parat, schon bei 1.800/min liegt das Maximum von 380 Nm an. 5,1 Sekunden braucht der Golf Variant R von null auf 100 km/h. Während sich diese Angabe in der Praxis durchaus nachvollziehen lässt, ist der Verbrauch von 7 Liter je 100 Kilometer wohl ein eher theoretischer Wert. Vor allem dann, wenn mit dem Druck der R-Taste die Parameter von Lenkung, Dämpfung, Gasannahme und Motorklang auf Rennstreckenniveau gebracht wurden. 250 km/h sind mit der elektronischen Abregelung zu machen, Tempo 270 wäre ohne sie möglich, sagen die VW-Techniker. Die Ausstattung ist artgerecht. Bi-Xenon-Scheinwerfer, 17-Zoll-Leichtmetallräder, Radio, Klimaautomatik, Lenkrad, Sitze und das Fahrwerk sind in sportlicher Weise gestaltet und konfiguriert. Der Golf R ist als Limousine schon ein reizvolles aber rares Exemplar auf der Straße. Der 42.925 Euro teure Hochleistungs-Variant wird eine noch seltenere Spezialität werden.

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