Neuartiger 1+1-Sitzer aus China

Neuartiger 1+1-Sitzer aus China - E-Auto für unter 2.000 Euro

Während im satten Europa der Wohlstand zunehmend nur noch verwaltet wird, kommen die wirklich zukunftsweisenden Ideen heute aus anderen Teilen der Welt. So wird im nächsten Jahr wohl ein chinesisches Fahrzeug nach Deutschland importiert, dessen Preis und dessen Antriebskonzept aufhorchen lassen.

Der chinesische Automobilhersteller Shengtianri (etwa: Himmlischer Wagen des Volkes) will noch in diesem Jahr ein E-Auto für Großstädte anbieten, das sich praktisch jeder chinesische Arbeiter leisten kann. Für 2016 ist auch ein Export nach Europa und damit auch nach Deutschland vorgesehen. Hier könnte der Preis nach ersten Berechnungen bei unter 2.000 Euro beginnen.

Der Zidong Dinti (etwa: Selbstfahrer) ist ein 1+1-Sitzer von rund 2,80 Meter Länge, der mittels eines Elektromotors angetrieben wird, der wiederum seine Energie aus einer relativ kleinen Batterie erhält. Der Clou: Ein vollgeladener Akku reicht zwar nur für 30 Kilometer, der Beifahrer kann jedoch über eine fahrradähnliche Pedalerie zum einen das Fahrzeug etwa bei Bergauffahrten direkt unterstützen oder in entspannteren Fahrsituationen durch zusätzliches Treten die Batterie aufladen.

,,Je nach der Konstitution der Beifahrerin verfügt der Zidong Dinti damit über eine quasi unbegrenzte Reichweite", erläutert der norwegische Chefingenieur des Unternehmens, Garke Inplan, die Vorteile des Konzepts. Die Idee sei ihm während eines Tretroller-Wettkampfs in seiner Heimatstadt Trondheim gekommen. Sein chinesischer Arbeitgeber Shengtianri sei von der Idee auf Anhieb begeistert gewesen und sehe darin einen entscheidenden Beitrag zur Lösung der urbanen Mobilitäts- und Umweltprobleme.

Europäische Experten sehen die Zukunft für das Tret-/Elektro-Mobil nicht ganz so rosig, was in erster Linie an kulturellen Unterschieden liegt. So ist der Beifahrerplatz im Zidong Dinti sehr eng gehalten und auf die Größe chinesischer Frauen ausgelegt. In Deutschland dürfte sich das weibliche Geschlecht kaum mit einem ständigen Platz an den Pedalen zufrieden geben. Und da es hierzulande kaum eine genügend große Zahl kleinerer Männer für eine mobile Stromerzeugung gibt, wäre die Zielgruppe wohl nur sehr klein. Entsprechend wären positive Umwelteffekte wohl kaum messbar.

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