Zehn Prozent mehr verunglückte Radler - Senioren besonders gefährdet

Die Zahl der verunglückten Radfahrer ist im vergangenen Jahr dramatisch gestiegen. Aus verschiedenen Gründen ist eine Altersgruppe besonders betroffen.

SP-X/München. Die Zahl der verunglückten Radfahrer ist im vergangenen Jahr um zehn Prozent gestiegen. Nach einer Detailauswertung der Versicherung Allianz von Daten des Statistischen Bundesamtes sind zwischen Januar bis November 2014 insgesamt 74.108 Fahrradfahrer im Straßenverkehr verunglückt (Vorjahreszeitraum 67.418). Auch die Zahl der getöteten Radfahrer stieg - um 12 Prozent. Besonders häufig kamen Senioren ums Leben. 

 

Um fast ein Fünftel (19 Prozent) stieg die Zahl der getöteten über 64-Jährigen auf dem Rad (von 181 auf 215). Noch besorgniserregender ist die Entwicklung der Anzahl tödlich verunfallter Seniorinnen. Zwar starben 2014 erneut mehr Männer als Frauen beim Radfahren, doch die Anzahl der getöteten mehr als 64 Jahre alten Radlerinnen stieg um ein Drittel (von 51 auf 68). 

 

Ältere Fahrradfahrer sind bei Unfällen deutlich stärker gefährdet als der Durchschnitt. ,,Das liegt vor allem an ihrem höheren Verletzungsrisiko", so Alexander Vollert, Vorstandsvorsitzender der Allianz Versicherungs-AG. ,,Viele Senioren nehmen Medikamente ein und leiden an alterstypischen Gefäßerkrankungen, was bei Stürzen mit Kopfverletzung die Gefahr von Blutgerinnseln erhöht." Deshalb sei der Helm für ältere Menschen auf dem Rad ein lebenswichtiger Schutz.

 

Aber nicht nur für ältere Menschen: So zeigen Ergebnisse aus der Unfallforschung, dass fast jede zweite Verletzung (47%) von Radfahrern bei Kollisionen mit einem Pkw auftreten, in vier von fünf Fällen handelt es sich um einen Frontalaufprall. Das Verletzungsrisiko beim Aufprall des Radlers auf die Fahrzeugfront und beim nachfolgenden Sturz auf die Straße sind hoch: Versuche der Allianz-Unfallforschung zeigen, dass schon bei einem Zusammenstoß mit einem 20 km/h langsamen Pkw der Dummy so hart auf die Frontscheibe des Autos schlagen kann, dass diese bricht. 

 

Durch einen Helm kann das Verletzungsrisiko deutlich reduziert werden. ,,Die Wahrscheinlichkeit eine Gehirnverletzung zu erleiden liegt ohne Helm mehr als doppelt so hoch wie mit Helm", so Vollert. Der schützende Fahrradhelm solle nicht bloß als Sportbekleidung, sondern als ein selbstverständlich zum Fahrrad gehörendes Zubehör betrachtet werden.

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