3 Fragen an: Opel-Chef Karl-Thomas Neumann - ,,E-Mobilität ist die teuerste Lösung"

Bei der E-Mobilität war Opel einst mit dem Ampera vorne dabei. Aktuell hält man sich aber eher zurück. Warum eigentlich? Wir fragten Opel-Chef Karl-Thomas Neumann.

Mit dem Ampera war Opel einer der Vorreiter elektrischer Mobilität. Das Schwestermodell des Chevrolet Volt hat aktuell allerdings keinen Nachfolger. Wir sprachen mit Opel-Chef Karl-Thomas Neumann über teure Hybride und noch teurere E-Autos.

Sie waren mit dem Ampera in Sachen E-Mobilität ganz vorne. Inzwischen haben die deutschen Hersteller Plug-in-Hybride im Angebot oder zumindest für die nahe Zukunft avisiert. Wie sieht es denn bei Opel aus?

KT Neumann: Wir waren tatsächlich mit dem Ampera Vorreiter, haben aber nie mit ihm Geld verdient. Wir werden einen Nachfolger vorstellen, ich weiß aber noch nicht, wie der aussehen wird, denn der  Ampera passte nicht auf alle europäischen Märkte. So wurde er in Norwegen wegen seines starken Benziners nicht als E-Auto anerkannt, wohingegen die Niederländer ihn reichlich kauften.

Bleiben Sie denn dem Konzept grundsätzlich treu?

KT Neumann: Wir haben ja mit dem Chevrolet Bolt in Detroit als Konzern gezeigt, was wir technologisch drauf haben. Ein batterieelektrisches Fahrzeug mit einer Reichweite von 300 Kilometern, wäre ja auch in Europa ein Statement. Bei GM jedenfalls investieren wir massiv in E-Mobilität und Hybridtechnik. Was für Opel der richtige Weg ist, werden wir sehen. Allerdings brauchen wir derzeit keine E-Mobile, um die 95-Gramm-Grenze bei den CO2-Emissionen zu unterbieten. Das gelingt uns auch mit konventionellen Motoren.

Wenn Sie allerdings in den Wachstumsmarkt  der größeren SUV einsteigen wollen, wäre ein Plug-in-Hybrid unabdingbar.

KT Neumann: Grundsätzlich glaube ich nicht, dass es in absehbarer Zeit, und damit meine ich durchaus den Zeitraum bis 2020,  möglich sein wird, mit E-Mobilen Geld zu verdienen. Es gibt bei den großen SUV, wie wir es auch auf den Markt bringen wollen, sicherlich eher die Notwendigkeit, sie als Flaggschiff mit Hybridtechnik anzubieten, um künftige Grenzwerte einzuhalten. Aber das werden wir sehen. Die Technik haben wir ja. Es hängt vieles auch davon ab, wie sich der Dieselanteil entwickelt. In Europa hilft der Diesel uns beim CO2-Sparen. Und generell gilt bei der Diskussion um Abgasgrenzwerte: Benzinmotoren werden teurer, Dieselmotoren werden noch teurer, aber am teuersten bleibt jede Form von E-Mobilität.

auch in NEWS

Anzeige

Videos