Leichtbaustudie Edag Light Cocoon - Von der Natur gelernt

Fahrzeugkarosserien müssen nicht unbedingt aus Metall oder Kohlefaser sein. Eine besonders leichte Hülle hat nun ein Outdoor-Spezialist entworfen, bei dem sich normalerweise Menschen für ihre Abendteuer in der Welt ausrüsten.

Einen Ausblick auf den Leichtbau der Zukunft will der Automobilentwickler Edag mit seinem Konzeptfahrzeug Light Cocoon geben. Die Karosserie des Sportwagens wird zum Großteil per 3D-Druckverfahren hergestellt. Sie besteht aus einer bionisch optimierten Struktur, die mit einer Außenhaut aus wetterbeständigem Textil überzogen ist. Das skelettartige, organische Material wird durch eine Hinterleuchtungstechnik sichtbar gemacht. Seine Premiere feiert der Light Cocoon im März auf dem Genfer Automobilsalon (5. bis 15. März).

Outdoor-Spezialist Jack Wolfskin hat an der schützenden Hülle der Karosserie mitgewirkt. Als Inspiration diente dem Unternehmen, das vorwiegend Funktionsbekleidung, Rucksäcke und Zelte herstellt, die Oberfläche eines Pflanzenblattes. Ähnlich der dünnes Haut eines Blattes, ist der Edag Light Cocoon mit Textil überzogen. Das ,,Texapore Softshell" genannte Material ist wetterbeständig, dehnbar und soll ausreichen erprobt sein, um als neue Außenhülle in Frage zu kommen. ,,Das Material von Jack Wolfskin unterstützt mit einem Minimalgewicht von bis zu 19g/m² maximale Leichtbauansprüche. Der extrem belastbare Stoff ist viermal leichter als normales Kopierpapier.", erklärt Edag-Vorstand Jörg Ohlsen.

Auch beim Thema Nachhaltigkeit dient die Natur als Vorbild. Um effizient und ohne Verschwendung herzustellen, ist die stabile und verästelte Tragstruktur aus dem 3D-Drucker nur dort vorgesehen, wo sie tatsächlich gebraucht wird. Dabei wurde die Karosserie nicht als eine geschlossene Fläche betrachtet, sondern all das an Material entfernt, was für die speziellen Lastfälle nicht benötigt wird.

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