Audi Q7 - Dickschiff auf Diät

Kürzer, schmaler, leichter - die zweite Generation des Audi Q7 hat es satt, das Dickschiff unter den deutschen SUV zu sein. Verzicht soll der Kunde aber trotzdem nicht üben müssen.

Der Audi Q7 speckt beim Modellwechsel im nächsten Sommer kräftig ab. 325 Kilogramm Gewicht soll das große Allrad-SUV verlieren, auch weil es eine viertel Nummer kleiner ausfällt als der Vorgänger. Zudem soll ein Plug-in-Hybridantrieb den Normverbrauch senken. Zum Start gibt es aber zunächst nur zwei konventionelle V6-Motoren, einen Diesel und einen Benziner. Die Preisliste startet bei rund 61.000 Euro.

Dass der Q7 geschrumpft ist, fällt zunächst kaum auf. Dabei ist der große Allrader mit 5,05 Metern Länge knapp vier Zentimeter kürzer als bisher. Und auch in der Breite hat er einen Zentimeter eingebüßt. Entscheidend ist aber die Gewichtsreduktion: Die Neuauflage bringt zwar immer noch mindestens 1.995 Kilogramm auf die Waage, beim Vorgänger waren es aber im günstigsten Fall noch 325 Kilogramm mehr. Gelungen ist das unter anderem durch eine Gewichtsdiät bei Karosserie und Fahrwerk: Hochfeste Stähle und Aluminium ließen das Gewicht allein hier um 171 Kilogramm sinken.

Optisch bleibt das größte Q-Modell der Ingolstädter seiner Linie aber weitgehend treu. Auffälligste Änderung sind der von einem breiten Mattchrom-Rand eingefasste Kühlergrill und die nun stärker konturierten Flanken. Innen ändert sich mehr: Zentrales Instrument ist nun das bereits im Sportwagen TT eingeführte virtuelle Cockpit, bei dem ein großer Bildschirm die analogen Anzeigen ersetzt und zahlreiche Zusatzinformationen bereitstellt. Generell hat Audi technisch aufgerüstet und bietet nun schnelles LTE-Internet, eine als besonders verständig angepriesene Sprachsteuerung und einen Touchpad mit haptischer Rückmeldung an. Auch im Fond hält die Digitalisierung Einzug, die dortigen Passagiere erhalten gegen Aufpreis ein an das Bord-Infotainment-System angebundenes Tablet.

Bei den Assistenzsystemen fährt Audi alles auf, was seit der Einführung des Vorgängers 2006 zum Standard in der Luxusklasse geworden ist. So gibt es nun unter anderem einen radarbasierten Staupiloten, einen Ausweichassistenten, einen Einparkhelfer und den aus dem VW Passat bekannten Anhänger-Assistenten. Neu ist auch der sogenannte ,,prädikative Effizienzassistent"; er nutzt die Daten des Navigationssystems, des Abstandsradars und einer Kamera, um dem Fahrer Hinweise zum spritsparenden Fahren zu geben. So rät er etwa frühzeitig dazu, den Gasfuß zu lupfen, wenn nach der nächsten Kurve ein Ortseingangsschild steht.

Bei den Motoren setzt der neue Q7 wie zuletzt schon sein Vorgänger auf Sechszylinder-Diesel und -Benziner. Zum Start gibt es einen 245 kW/333 PS starken 3,0-Liter-Ottomotor mit Kompressor und einen gleich großen Selbstzünder mit 200 kW/272 PS, der sich mit 5,7 Litern Kraftstoff auf 100 Kilometern begnügen soll. Noch sparsamer werden dürfte der später nachgereichte Einstiegsdiesel mit 160 kW/218 PS. Zumindest in den USA und Japan wird es auch einen 185 kW/252 PS starken Vierzylinder-Turbobenziner geben. Alle Triebwerke sind an eine Achtstufenautomatik gekoppelt und leiten ihre Kraft an beide Achsen. Auf Wunsch lässt sich der 4x4-Antrieb auch mit einer Allradlenkung kombinieren, die in der Stadt für Wendigkeit und auf der Landstraße für eine bessere Kurvenlage sorgen soll.

Vorzeige-Antrieb des Q7 wird aber der Plug-in-Hybrid, der noch 2015 auf den Markt kommen soll. Er kombiniert einen V6-Diesel mit einem Elektromotor und kommt auf eine Systemleistung von 275 kW /373 PS. Der Normverbrauch liegt bei 1,7 Litern, die elektrische Reichweite gibt der Hersteller mit 56 Kilometern an.

Der Q7 tritt gegen den Ende 2013 erneuerten BMW X5 an, der künftig ebenfalls einen Plug-in-Hybridantrieb bietet. Auch die Mitte 2015 geliftete Mercedes M-Klasse - die künftig unter GLE-Klasse firmiert - wird diese Antriebsoption offerieren.

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