Citroen-Zukunftskonzepte - Das große Aufräumen

Künftig wird Citroen nur noch sieben eigene Modelle anbieten - halb so viele wie zuvor. Warum das ein Vorteil ist, kann die neue Chefin der Franzosen erklären.

Der neue C4 Cactus ist ein Auto mit dem man als Hersteller angeben kann, er entspricht dem Puls der Zeit. Kein Wunder also, dass die neue Citroen-Chefin Linda Jackson den markanten Crossover immer wieder als Vergleich heran zieht, wenn sie bei ihrem Auftakt-Besuch in Deutschland von der neuen Ausrichtung der Marke Citroen spricht.

Zum Beispiel, wenn es um das Design geht (,,erfrischend, modern"), das künftige Modelle auszeichnen soll. Oder den Komfort, beispielsweise mit mehr Platz durch Airbags im Dach und eine durchgehende Vordersitzbank. Oder nützliche Technik, wie die Touchscreen-Bedienung, wie man sie ja bereits den Smartphones kenne. Wenn auch kein Cactus im Kleinformat geplant ist, will man zumindest das Cactus-Prinzip auf andere Modelle übertragen.

Auf welche, das ließ Jackson offen. Eine berechtigte Frage, denn ihr Boss, PSA-CEO Carlos Tavares, hat der Britin eine Aufgabe mit auf den Weg gegeben. Der Konzern schrumpft sein Portfolio, Citroen reduziert die Anzahl seiner Modelle künftig von 14 auf sieben. Zudem muss sie sich gegenüber der neuen Citroen-Submarke DS, der die höherpreisigen Fahrzeuge zugeordnet sind, differenzieren.

Eine Mainstream- und Volumenmarke wolle man bleiben, so Jackson, aber effizienter werden. In jedem Land Modelle nur für den jeweiligen Markt zu schaffen, gehört nicht dazu. ,,Wir wollen sieben Silhouetten haben und sie über viele Regionen anbieten", so Jackson. Sie setzt dabei auf eine Art Weltauto-Konzept: Eine Modellreihe wird für das Land indem sie besonders nachgefragt wird, konzipiert und dann für andere Märkte adaptiert.

,,Nehmen Sie China, wo das D-Segment sehr stark ist", erklärt Jackson. ,,Hier ist es sehr wahrscheinlich, dass wir ein Modell anbieten, dass dieses Segment abdeckt, und deshalb kann es sein, dass es dieses Modell auch in anderen Regionen gibt." Womit dann zumindest ansatzweise auch die Frage beantwortet ist, ob Citroen die größeren Klassen der neuen Edel-Submarke DS überlässt: Nein, solange das Segment Volumen und Gewinnchance verspricht. Vielversprechend in dieser Hinsicht sind die SUV, Jackson stellte hier ein kleineres Modell in Aussicht.

Kürzlich für China vorgestellt wurde bereits das Kompakt-SUV C3-XR - ein weiteres Beispiel dafür, dass Citroen den Wachstumsmarkt in Zukunft stärker priorisiert. Deutschland bleibt ebenfalls im Fokus. Laut Citroen-Deutschland-Chef Holger Böhme setzt man hier auf solides, profitables Wachstum. 2,5 Prozent Marktanteil (von etwa zwei Prozent kommend) in den nächsten drei bis vier Jahren seien ein realistisches Ziel.

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