Leser fragen - Experten antworten - Alles sicher verstaut in der Dachbox

Wird der Platz im Kofferraum knapp, muss das Gepäck aufs Dach. Vor allem für den Winterurlaub nutzen Autofahrer die Dachbox. Dabei muss einiges beachtet werden.

Frage: Skier, Schlitten und Co. passen nicht in den Kofferraum unseres Autos. Wie transportiert man sie sicher in einer Dachbox?

Antwort von Hans Georg Marmit, Kraftfahrzeugexperte der Sachverständigenorganisation KÜS: Eine Dachbox ist praktisch, hat aber auch ein paar Tücken. Vor allem, wenn man beim Kauf spart oder die allgemeinen Regeln für die Beladung missachtet. Dann nämlich kann sie umgehend zur Gefahr werden.

Selbstverständlich sollte sein, dass die Dachbox das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit trägt, das von unabhängigen Prüfunternehmen vergeben wird. Automobilclubs und -Magazine veröffentlichen außerdem regelmäßig Tests zu Dachboxen verschiedener Hersteller und Preisklassen. In der Regel bieten große Markenhersteller die beste Qualität, aber auch im mittleren Preissegment gibt es gute Angebote. Ist eine Dachbox deutlich günstiger als 200 Euro ist jedoch Vorsicht geboten.

Aber auch die beste Box wird zum Sicherheitsrisiko, wenn sie falsch genutzt wird. Bevor es ans Beladen geht, ist die zulässige Dachlast des Fahrzeugs zu klären. Die findet sich in der Bedienungsanleitung. Meist liegt sie zwischen 50 Kilo bei Kleinwagen und 100 Kilo bei Fahrzeugen der Mittelklasse und darüber.

Bei der Montage auf dem Dach sollte man unbedingt die Anleitung des Herstellers genau befolgen. Wichtig ist zudem, die Kontaktpunkte zwischen Dach, Grundträgern und Box zu säubern, damit die Konstruktion später nicht verrutscht. Beim Beladen selbst ist das Gepäck gleichmäßig in der Box zu verteilen. Auf Nummer sicher geht, wer die Gegenstände zusätzlich mit Spanngurten sichert. Nach § 22 der Straßenverkehrsordnung hat der Autofahrer sogar eine rechtliche Verpflichtung, die Ladung ordnungsgemäß zu verstauen und zu sichern.

Während der Fahrt muss der Fahrer noch berücksichtigen, dass sich mit dem erhöhten Gewicht und verändertem Schwerpunkt das Fahrverhalten des Autos ändert. Beispielsweise wird der Bremsweg länger und die Seitenwindempfindlichkeit steigt. Schneller als Tempo 130 sollte man deshalb mit einer Box auf dem Dach nicht fahren. Aber auch aus einem anderen Grund empfiehlt sich ein gemäßigter Gasfuß: Denn die Dachbox erhöht den Verbrauch - und zwar umso mehr, je schneller gefahren wird. Bis zu zwei Liter Mehrverbrauch können anfallen.

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