Jaguar Land Rover

JLR: Mit XE und Discovery Sport geht's weiter

An den derzeitigen Höhenflug von Jaguar und Land Rover hat zu Beginn des Jahrtausends wohl kaum jemand geglaubt, und auch die Übernahme durch den indischen Groß- und Mischkonzern Tata vor sechs Jahren ließ manchen Beobachter nicht unbedingt Gutes erwarten. Mittlerweile weiß man, dass die Inder den Briten absolut freie Hand lassen - und die haben die Chance genutzt. In der kommenden Woche wird Jaguar den komplett neuen XE vorstellen und damit zum Angriff auf Audi A4, Mercedes-Benz C-Klasse und 3er-BMW blasen, während Land Rover als Einstiegsmodell in zehn Tagen den ebenfalls völlig neuen Discovery Sport präsentieren wird.

Der Discovery Sport wird ab Anfang nächsten Jahres den Freelander ablösen. Mit neun Zentimetern mehr Länge soll er innen deutlich mehr Platz bieten. Auf Wunsch ist das neue Kompakt-SUV auch als Siebensitzer erhältlich. Peter Modelhart, Geschäftsführer von Jaguar Land Rover in Deutschland, kündigt für das Modell einige Klassenbestwerte an. Mit der Ablösung des Freelander führt Land Rover auch eine neue Baureihengliederung ein. In die Kategorie ,,Luxus" fallen alle Range Rover, den Bereich ,,Offroad" deckt der Defender ab, und die Discovery-Linie, die weiter ausgebaut werden soll, steht für Familie, Freizeit und Vielseitigkeit.

Jaguar wird mit dem XE sein Programm nach unten ergänzen. Die Mittelklasselimousine ist die einzige im Segment mit Vollaluminiumarchitektur und lehnt sich optisch an den XF an. Auch ohne Hybridtechnik soll dank der neuen Vierzylinder-Motorengeneration die sparsamste Version mit einem Normverbrauch von unter vier Litern pro 100 Kilometer sowie einem CO2-Ausstoß von weniger als 100 Gramm je Kilometer glänzen. Interessenten müssen sich aber noch bis Mitte nächsten Jahres gedulden. Premiere hat der XE, genauso wie der Discovery Sport, aber bereits Anfang Oktober auf dem Autosalon in Paris.

Noch Ende dieses Jahres auf den Markt kommen wird der Range Rover als Diesel-Hybrid, denn auch Jaguar Land Rover muss bestimmte CO2-Ziele erreichen, wenn auch nicht ganz so tiefe Werte wie größere Volumenhersteller. Im vergangenen Jahr betrug der Flottenwert 181 Gramm je Kilometer, das sind ein Viertel weniger als 2007. 2020 müssen es dann 135 Gramm sein.

Jaguar und Land Rover werden mittlerweile in 178 Ländern der Erde verkauft. Weltweit stiegen die Zulassungszahlen im ersten Halbjahr um 14 Prozent auf über 240 000 Fahrzeuge. In Deutschland legte Jaguar mit 2600 Einheiten in den ersten sechs Monaten um 16,8 Prozent zu, Land Rover verbuchte mit 9074 Verkäufen ein Plus von 16,2 Prozent. Mit Einführung des Range Rover Evoque schossen die Absatzzahlen von Land Rover in Deutschland 2012 gegenüber dem Vorjahr um 60 Prozent nach oben. Doch auch das Marken-Urgestein Defender hat noch eine treue und vor allem wachsende Fangemeinde und legte trotz seines Alters im vergangenen Jahr weltweit noch um 14 Prozent zu, in Deutschland wuchs der Absatz mit fast 2000 Fahrzeugen um vier Prozent. 2016 soll der Nachfolger kommen.

Noch deutlicher als anhand der Absatzzahlen wird das Wachstum des Unternehmens an der Mitarbeiterentwicklung. Seit 2009 hat sich die Zahl der Beschäftigten mit 30 000 mehr als verdoppelt. Allein in den vergangenen zwei Jahren wurden 12 000 neue Stellen geschaffen. (ampnet/jri)

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