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Smarte Autokennzeichen: Nummernschilder werden zu elektronischen Datenspeichern

Das Autokennzeichen lernt vor allem im Ausland schon dazu - es wird elektronisch aufgerüstet. Daher könnte es sich auch in Deutschland bald durchsetzen. Dies hätte jedoch auch Folgen für den Datenschutz.

"Drittes Kennzeichen" schützt vor Diebstahl

In Deutschland müssen die Nummernschilder auf den Straßen bisher nichts können. Während sie hierzulande aus Zahlen- und Buchstabenkombinationen bestehen, ist das Ausland schon weiter. Integrierte Chips auf den Nummernschildern enthalten zusätzliche Informationen über den Fahrzeughalter. Doch die Möglichkeiten gehen weit darüber hinaus. So sind beispielsweise Hologramme oder besondere Wasserzeichen auf den Schildern möglich. Dritte Kennzeichen werden in vielen Ländern in Asien und Afrika eingesetzt. Mit der neuen Technologie würde Dieben das Handwerk gelegt werden, da das dritte Kennzeichen entfallen würde. Dabei handelt es sich um eine Folie, die die Form einer Scheckkarte hat. Dieses enthält die bekannte Kombination aus Zahlen und Buchstaben. An der Innenseite der Frontscheibe wird das dritte Kennzeichen befestigt. Wenn die Schilder geklaut werden, bringt es dem Dieb nichts, da das dritte Kennzeichen an der Frontscheibe fehlt.  

"e-plates" in Großbritannien

Der integrierte Datenträger lässt sich mit verschiedenen Informationen beschreiben. Bis zu 1000 Zeichen sind dabei möglich. Ein passendes Lesesystem kann die Daten dabei auch von außerhalb des Autos einlesen. Zugangskontrollen und Mautstellen können die Daten der Chips einfach und schnell in Erfahrung bringen. In Großbritannien wird mit einer anderen Methode als dem dritten Kennzeichen gearbeitet. Die Chips werden mit den Kennzeichen zu sogenannten "e-plates" kombiniert. Dadurch ist es nicht mehr möglich das Autokennzeichen ohne Beschädigung vom Auto zu entfernen. Doch auch der Datenschutz könnte mit dieser Technologie beeinflussen. Datenschützer warnen davor, dass in den Chips weitaus mehr Informationen als angegeben gespeichert werden könnten. Ebenfalls lassen sich die Bewegungsmuster aller Autofahrer erkennen, wenn Lesegeräte ständig die Chips auf den Kennzeichen erfassen.

Keine Abschaffung des Alu-Schildes

Derzeit wird es noch als unwahrscheinlich angesehen, dass die neue Technologie auch in Deutschland Fuß fassen kann. Doch diese Annahme könnte sich relativ schnell als falsch erweisen, nämlich dann, wenn die Maut für Pkw in Deutschland zur Realität wird. Auch wenn die neue Technologie in Deutschland eingeführt wird, wird dies nichts an der Existenz der Alu-Schilder ändern. Die Chips werden die Kennzeichen lediglich ergänzen. Autofahrer müssen nach wie vor in der Lage sein, die Kennzeichen im Straßenverkehr selbst erkennen zu können. Aus diesem Grund werden die Autokennzeichen an der Front und am Heck des Autos nicht abgeschafft werden. Des Weiteren wird sich auch nicht das Material der Autokennzeichen ändern. Jedoch gab es einige Versuche und Tests, die sich mit Kennzeichen aus Kunststoff beschäftigt haben. Allerdings konnte sich Aluminium in diesen Versuchen deutlich durchsetzen. Das Material ist leichter, stabiler, recyclebar und auch günstiger in der Anschaffung. Daher besteht absolut kein Grund, über die Änderung des Materials nachzudenken.

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